Heparin-Induzierte Thrombozytopenie (HIT)


Die heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) ist die gefährlichste unerwünschte Wirkung des Heparins. Sie ist assoziiert mit paradoxen Gefäßverschlüssen. Leitsymptome der HIT sind Abfall der Thrombozytenwerte > 50 Prozent und/oder neue thromboembolische Komplikationen vor allem zwischen dem 5. und 14. Tag einer Heparintherapie. Die Häufigkeit der HIT ist abhängig vom verwendeten Heparin (unfraktioniertes Heparin : niedermolekulares Heparin circa 10 : 1 ) und von der Grunderkrankung. Nach großen Operationen besteht ein größeres Risiko als bei einem Schlaganfall gefolgt von internistischen Patienten und bei Schwangerschaften.

Die alternativen Antikoagulanzien Danaparoid (ein Heparinoid) und Lepirudin (ein direkter Thrombininhibitor) stehen zur weiteren Behandlung betroffener Patienten zur Verfügung. Vitamin-K-Antagonisten können bei HIT-Patienten ebenfalls paradoxe Thrombosen auslösen und werden besonders vorsichtig eingesetzt.

Kodierung einer HIT

Wenn das Syndrom aufgetreten ist, ist die Kodierung einfach: D69.53 Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II.

Problematisch ist die Kodierung, wenn aufgrund einer bekannten HIT auf Heparin verzichtet und eine Alternative (s. oben) verwendet wird. Der Schlichtungsausschuss hat zu dieser Thematik (KDE 392) 2020 eine Entscheidung getroffen:

Entscheidung KDE 392 vom 29.07.2020

Wird eine heparininduzierte Thrombozytopenie bei bekannter HIT II durch prophylaktische Maßnahmen verhindert, ist der Kode Z86.2 Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des Immunsystems in der Eigenanamnese zu kodieren. Der Kode D69.53 Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II ist nur dann zu kodieren, wenn die heparininduzierte Thrombozytopenie tatsächlich auftritt.


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